Was ist Akupunktur?

Die Akupunktur (von lateinisch acus = Nadel und pungere = stechen) ist eine über 2000 Jahre alte Heilmethode, bei der hauchfeine, sterile Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers eingestochen werden. Sie ist die Hauptsäule unter den verschiedenen Therapieverfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und hat sich inzwischen auch im westlichen Gesundheitssystem durchgesetzt. Dabei steht die Akupunktur nicht in Konkurrenz zur Schulmedizin im Sinne einer “entweder-oder“- Entscheidung für eine der beiden Therapieformen, sondern vielmehr setzt eine erfolgversprechende Akupunkturbehandlung die vorherige Durchführung einer differenzierten schulmedizinischen Diagnostik voraus. Der besondere Vorteil der Akupunktur besteht darin, dass sie effektiv und dabei trotzdem praktisch frei von relevanten Nebenwirkungen ist. Oftmals kommt die Akupunktur dann zum Einsatz, wenn die Schulmedizin bei bestimmten Beschwerdekonstellationen an ihre Grenzen gerät und den Patienten gar für austherapiert hält. In der TCM wird der Patient grundsätzlich in seiner Ganzheit betrachtet und Beschwerden nicht nur auf das reduziert, was objektiv erhebbar und durch apparative Diagnostik zu messen ist.

Generell gilt der Leitsatz: Akupunktur kann heilen, was gestört ist, sie kann aber nicht „reparieren“, was bereits unwiederbringlich zerstört ist. Durch die Nadelung der Akupunkturpunkte werden letztlich Reize gesetzt, die dem Körper helfen, bei Störungen und Blockaden wieder selbständig ein Gleichgewicht herzustellen, also seine ureigene Regulationsfähigkeit zu aktivieren.

Beispielsweise kann durch Akupunktur bei einer degenerativen Kniegelenkserkrankung mit Knorpelschädigungen nicht der Verlust des Knorpels rückgängig gemacht werden. Jedoch lassen sich die damit einhergehenden Schmerzen, die sich im Bereich der gelenkumgreifenden Muskeln, Sehnen und der Gelenkkapsel abspielen, deutlich reduzieren, da Akupunktur abschwellend, durchblutungsfördernd, muskeltonusregulierend, psychovegetativ entspannend und immunmodulatorisch wirkt.

Bei welchen Erkrankungen kann eine Akupunkturbehandlung erfolgen?

Akute und chronische Schmerzen, wie z.B.:

  • Kopfschmerzen (Migräne, Spannungskopfschmerzen etc.)
  • Kiefergelenkschmerzen (Bruxismus, Craniomandibuläre Dysfunktion = CMD)
  • Fibromyalgie
  • rheumatische Erkrankungen
  • Schmerzen bei Gürtelrose (Zoster)

Erkrankungen der Atemwege und des HNO-Bereiches, wie z.B.:

  • Asthma, Heuschnupfen
  • Bronchitis, Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
  • erhöhte Infektanfälligkeit mit gehäuft auftretenden Erkältungskrankheiten
  • Tinnitus, Hörsturz

Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, wie z.B.:

  • Reizdarmsyndrom
  • Verstopfung
  • Sodbrennen

Hautkrankheiten, wie z.B.:

  • Neurodermitis
  • Psoriasis (Schuppenflechte)

Psychovegetative, psychiatrische und Suchterkrankungen, wie z.B.:

  • Schlafstörungen, Unruhezustände
  • Erschöpfungssyndrom
  • depressive Verstimmungen, Angststörungen
  • funktionelle Herzbeschwerden
  • Unterstützung einer Suchtbehandlung (Ess-Sucht; sowie die Abhängigkeit von Nikotin, Alkohol, Beruhigungs- und Schlafmitteln oder anderen Drogen)

Gynäkologische und urologische Erkrankungen:

  • Menstruations-/Wechseljahresbeschwerden
  • Schwangerschaftserbrechen
  • Geburtsvorbereitung
  • chronische Harnwegs-/Blasenentzündungen, Reizblase
  • psychische Infertilität

Wie lange dauert es, bis man eine Besserung verspürt?

Das kommt drauf an. Je heftiger beispielsweise Schmerzen sind, desto deutlicher ist der unmittelbare schmerzlindernde Effekt zu spüren und das schon bei der ersten Sitzung. Als Faustregel der TCM-Lehre gilt: Je länger eine Erkrankung besteht, desto länger muss sie behandelt werden. Meist genügen bei akuten Erkrankungen einige wenige Akupunktursitzungen bis der gewünschte Therapieerfolg erreicht ist. Bei chronischen Erkrankungen (Krankheiten und Beschwerden, die länger als 3-6 Monate andauern) spürt man in der Regel ab der 3. Sitzung eine positive Veränderung in Bezug auf Schmerzlinderung, Schlaftiefe, seelische Stimmungslage und die Regulationsbeeinflussung autonomer Organfunktionen. Insgesamt sind meist 10-15 Sitzungen nötig. Es erfolgen in der Regel 1 (-2) Behandlungen pro Woche, bei langjährig bestehenden Beschwerden sind auch 2-wöchentliche Behandlungsintervalle möglich.

Was kostet eine Akupunkturbehandlung?

Eine Akupunkturbehandlung kostet nach GOÄ je nach Behandlungsaufwand etwa 30 bis 45 € pro Sitzung. Dabei handelt es sich um eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen wird. Viele private Krankenversicherungen erstatten Akupunktur im Rahmen einer Schmerzbehandlung, also z.B. bei Kopf-, Gelenk- oder Wirbelsäulenschmerzen. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, sich vor Beginn der Akupunkturbehandlung mit der Krankenkasse in Verbindung zu setzen, um abzuklären, ob eine ärztliche Akupunkturbehandlung im Leistungsumfang enthalten ist. Gegebenenfalls ist der Abschluss einer Zusatzversicherung für eine solche ärztliche Akupunkturbehandlung empfehlenswert.

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